Kindliche Infekte
Kinder im Säuglings- und Kleinkindesalter sind anfälliger für Infektionskrankheiten als Erwachsene. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, in Gänze auch noch nicht geklärt. So findet man bei Kleinkindern:
 
Bis zu 8 unkomplizierte Atemwegsinfektionen wie z.B. Mittelohrentzündung, Rachenentzündung oder Bronchitis pro Jahr sind in den ersten beiden Lebensjahren normal.
Abzugrenzen ist diese sog. physiologische Infektanfälligkeit von einer pathologischen (=krankhaften) Infektanfälligkeit. Die Ursachen einer krankhaften Infektanfälligkeit finden sich entweder lokal (z.B. Polypen, die zu gehäuften Mittelohrentzündungen führen können) oder systemisch (z.B. angeborene Immundefekte).
In wissenschaftlichen Studien wurden unterschiedliche Maßnahmen und Ihr Einfluß auf die Infekthäufigkeit des Kindes untersucht. Im Folgenden seien einige augezählt:     
           Maßnahme       Ergebnisse/Effekte                Stillen länger als 4 Monate       gesichert: weniger Magen-Darm-Infektionen und Mittelohrentzündungen     
möglicherweise: weniger Infektionen der unteren Atemwege (Bronchitis, Pneumonie) oder Blasenentzündung            Rauchvermeidung       gesichert: 30% weniger Atemwegsinfektionen                Vermeidung von Infektionsexposition       gesichert: nur sinnvoll bei bestimmten Grunderkrankungen, wie z.B. Mukoviszidose                Impfungen       gesichert: hoher Schutz vor häufigen Erkrankungen                roborierende Maßnahmen (Sport, gesunde Ernährung, Kneippen etc.)       möglicherweise positiver Effekt auf Infektionshäufigkeit, eher bei Kindern/Jugendlichen weniger bei Kleinkindern                Echinacea-Präparate       gesichert: Bei Erwachsenen 33 bis 49% Reduktion der Infekt-Inzidenz (Häufigkeit)     
möglicherweise auch positive Effekte bei Kindern (noch nicht ausreichend geklärt)           Vitamin C       möglicherweise: Reduktion der Symptomatik jedoch nicht der Infekthäufigkeit                bakterielle Extrakte       
(z.B. Bronchovaxom®)gesichert: positiver Effekt, jedoch sehr gering (von 11 behandelten Kindern bekommt eines 3 statt 4 Infekte)              Homöopathie       gesichert: durch Homöopathie weniger Antibiotikaeinsatz, Effekte über Placebo hinausgehend