erhöhte Harnsäurewerte

Hyperurikämie

In den Wohlstandsländern haben mehr als 20% der Männer und Frauen erhöhte Harnsäurewerte, oft in Kombination mit Bluthochdruck, Zuckerkrankheit und erhöhten Blutfettwerten (sog. Wohlstandssyndrom, metabolisches Syndrom). Häufig liegt eine kombinierte Ursache aus erblicher Harnsäure-Stoffwechselstörung und vermehrter Zufuhr von sog. Purinen, die im Körper zu Harnsäure abgebaut werden, vor. Die Harnsäure wird über die Nieren ausgeschieden und somit aus dem Körper eliminiert.

Bei Harnsäurewerten über 9mg/dl (Normwert 3.6 – 8.2mg/dl) steigt das Risiko für die Ablagerung von Harnsäurekristallen im Gewebe stark an. Diese können u.a. dauerhaft die Nieren schädigen (Harnsäurenephropathie) oder akut zu einer stark schmerzhaften Gelenksschwellung führen, häufig am Großzehengrundgelenk (akuter Gichtanfall, Podagra). Letzteres tritt besonders häufig auf, wenn neben einer hohen Zufuhr von Purinen/Harnsäure Alkohol getrunken bzw. zu wenig Flüssigkeit aufgenommen wird.

Aus o.g. Informationen wird deutlich, dass die Behandlung von erhöhten Harnsäurewerten stets eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten mit einbeziehen muß. Hilfreich sind hierfür Tabellen, die den Purin- bzw. Harnsäuregehalt von bestimmten Nahrungsmitteln angeben. Als Faustregel gilt: Ein hoher Gehalt findet sich in Innereien, einigen Fischsorten und Hülsenfrüchten. Eine orientierende Informationen gibt Ihnen die unten aufgeführte Tabelle, die den Harnsäuregehalt pro Portion angibt. Im Internet sind weitere, ausführlichere Tabellen einfach zu finden.

Nahrungsmittel (100g) Harnsäure in mg Nahrungsmittel Harnsäure in mg
Rindsleber 360 Brokkoli (100g) 100
Sardinen 345 Rindfleisch (100g) 90
Kalbsleber 260 Bier (500ml) 75
Hühnerleber 243 Spargel (200g) 50
Forellen 200 Nudeln (150g) 45
Steinpilze 184 Kartoffeln (250g) 38
Lachs 170 Banane (150g) 33
gekochter Schinken 130 Salami (30g) 31
Roastbeef 110 Apfel (150g) 21